Herrenberger Erklärung des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg anlässlich seiner Jahresversammlung am 09. Juli 2021 in Herrenberg „Krisenzeiten sind Bildungszeiten

 

Die Corona-Pandemie hat innerhalb weniger Wochen das Leben in Deutschland und der Welt grundlegend gewandelt. Zum Schutz der Gesundheit und um das Virus einzudämmen, wurde unsere individuelle und gesellschaftliche Normalität drastisch verändert. Die neuen Lebensumstände, die durch Lockdown, Homeoffice, Distanzunterricht, Kurzarbeit oder gar (drohende) Arbeitslosigkeit gekennzeichnet sind, stellen Menschen vor Herausforderungen.

Bildungsangebote können dazu beitragen, diese neuen Herausforderungen zu meistern: von Techniken zur Stressbewältigung über den kreativen Umgang mit Krisen bis zur beruflichen Weiterentwicklung oder Neuorientierung. Viele Kinder und deren Familien bedürfen dringend passgenauer schulergänzender und -begleitender Maßnahmen, um durch die Krise Versäumtes nachholen zu können.

Krisenzeiten sind über diese Beispiele hinaus Zeiten des Lernens, des umfänglichen und raschen Umlernens. Wer gelernt hat, neues Wissen zu erwerben, neue Wege zu gehen und sich auf neue Situationen einzustellen, sieht in der Krise eine Chance, Neues auszuprobieren und sich für die Zukunft gut aufzustellen. In doppelter Hinsicht gilt also: Krisenzeiten sind Bildungszeiten.

Volkshochschulen bieten beides. Unterstützung in Krisenzeiten, die lebensnah die aktuellen Bildungsbedürfnisse aufgreift und Strukturierung bietet. Und die Möglichkeit, immer wieder neue Themen zu erkunden und die eigene Veränderungsfähigkeit zu schulen. Deshalb ist gerade in Krisenzeiten die Bildungsarbeit der Volkshochschulen unverzichtbar.

Um Bürgerinnen und Bürgern auch unter Corona-Bedingungen Zugang zu Bildung zu ermöglichen, haben Volkshochschulen ihr digitales Angebot enorm ausgebaut, von Online-Kursen über Video-Tutorials bis zu Podcasts. Gleichzeitig wirken die Volkshochschulen entschieden der drohenden Bildungsspaltung unserer Ge-sellschaft entgegen, indem sie einerseits niedrigschwellig digitale Grundkompetenzen zur Teilhabe an diesen Angeboten vermitteln und andererseits –wenn es das Infektionsgeschehen erlaubt –Gelegenheiten bieten, über den unmittelbaren sozialen Austausch und bei direkter persönlicher Begleitung zu lernen. In der Krise stellen Volkshochschulen ihre Veränderungsfähigkeit unter Beweis und entwickeln sich parallel zur Digitalisierung als Orte physischer Begegnung und als Orte des sozialen Lernens fort. Dieser Anspruch spiegelt sich sowohl im Konzept der „agilen und analogitalen vhs“ als auch im neuen Leitbild der Volkshochschulen als Antwort auf die Corona-Krise wider. Um ihrem öffentlichen Bildungsauftrag in Krisenzeiten und darüber hinaus nachkommen zu können, sind die Fortsetzung und der künftige Ausbau insbesondere der institutionellen Förderung durch das Land und die Kommunen unerlässlich. Denn in Zeiten, in denen sich Technik und Gesellschaft rasend schnell ändern, bildet die Erwachsenenbildung eine wichtige Grundlage für die Veränderungsfähigkeit und die Veränderungsbereitschaft der Menschen und damit für die Bewältigung dieses Strukturwandels der Gesellschaft.


Ab 24.09.2018 können alle Teilnehmer der Volkshochschule Heidenheim/Steinheim an den Veranstaltungstagen Ihres vhs Kurses den gesamten öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Heidenheim ganztägig nutzen.

Als Nachweis für die Kontrollen gilt Ihre Anmeldebestätigung.

 Es muss kein weiteres Beförderungsentgelt entrichtet werden.